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Ein Land - zwei Welten? Deutschland 20 Jahre nach dem Mauerfall.
45 min. Dokumentation.
Eilika Meinert. NDR 2009
Die Einheit – ein nahezu
unbegrenztes Feld für die Medien, die Soziologen,
Politikwissenschaftler und Psychologen. Kein Bereich, der nicht in den
vergangenen 20 Jahren in die Ost-West-Vergleichszange genommen wurde:
Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Mentalitäten, Werthaltungen,
natürlich und vor allem die Psyche – alles minutiös in umfangreichen
Transformationsanalysen abgefragt, in eindrucksvolle Kästchen und
Raster gefügt, auf den Prozentpunkt genau.
Wir wissen jetzt zum Beispiel, dass sich Jugendliche in Ost und West
zur gleichen Zeit verlieben! Wir wissen, dass die Ossis
gleichheitsorientierter, die Wessis freiheitsorientierter sind, wir
wissen so gut wie alles über Lebensstandards, Produktivität und
Arbeitslosenzahlen. Der gelebte Wandel im Jahre 2009: in der
öffentlichen Wahrnehmung ein Durcheinander persönlicher Empfindungen,
Akteure interpretieren Akteure, und am Ende ist die Wirklichkeit oft
vom Wahn kaum mehr zu trennen.
Nichts davon findet sich in dem Film „Ein Land – Zwei Welten?“ Der
Streifzug durch zwei gleich große Kleinstädte in Mecklenburg und
Schleswig-Holstein trifft auf Menschen mit viel mehr ähnlichen und
gleichen Meinungen, Gefühlen, Ängsten, als die Statistiken es jemals
vermuten ließen. Und wenn er auf Unterschiede stößt, dann erlebt er
diese als bereichernde Lebenselixiere einer vielfältigen
Bundesrepublik und nicht als Spaltung zweier Welten in einem Land.
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